Alkohol

Die Zahl der exzessiven Trinker unter Kindern und Jugendlichen hat bedrohlich zugenommen

Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist in den letzten Jahren insgesamt zwar zurückgegangen, zugleich hat sich jedoch die Zahl der exzessiven Trinker unter Kindern und Jugendlichen beim "Binge-Drinking", "Komasaufen" oder "Rauschtrinken" stark erhöht Bundesweit mußten im Jahr 2000 9.500 junge Menschen zwischen 10 und 20 Jahren stationär mit der Diagnose "akute Alkoholintoxikation" (Alkoholvergiftung) behandelt werden, 2009 waren es bereits 26.430.

Die Schädigungen sind dabei besonders groß:
  • je jünger der Organismus, desto langsmer wird der Alkohol abgebaut, er wirkt daher länger als bei Erwachsenen
  • der jugendliche Organismus befindet sich noch in der Entwicklung und ist deshalb für das Zellgift Alkohol besonders empfindlich
  • weitere Folgen sind häufig Selbstüberschätzung und eine größere Gewaltbereitschaft.

 
Ursachen und Motive jugendlichen Alkoholkonsum:
Studien belegen, dass sich Rauschtrinken in der Clique abspielt und der Festigung der Gruppe dient. Dabei streben sie ein Rauscherlebnis an, aber keinen Kontrollverlust. Im Schutz der Gruppe soll ein kontrollierter, subjektiv angenehmer Rauschzustand erreicht werden ("mehr Spaß durch kontrollierten Kontrollverlust").

 
Motive sind:
  • Angst, im Freundeskreis nicht akzeptiert zu werden
  • Langeweile und keine Alternative zur Freizeitgestaltung
  • leichtere Kontaktaufnahme (auch zum anderen Geschlecht)
  • "Frustsaufen" als gezielter Alkoholkonsum bei Problemen und Stress, der Wunsch dem Alltag zu entfliehen, schlechte Zukunftsperspektiven, Gefühlvon Leistungsdruck
  • Sich erwachsen fühlen, eigene und gesellschaftliche Grenzen austesten
 
Was können Eltern tun?
Ländervergleichende Untersuchungen zeigen, dass die Einstellung und das Verhalten von Eltern die wichtigste Einflussgröße auf jugendliches Trinkverhalten sind. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen lockeren Regeln von Seiten der Eltern und exzessivem Trinkverhalten von Jugendlichen. Eltern sollten mit ihren Kindern viel reden und eine gute Beziehung pflegen. Das bedeutet konkret: Eltern und Kinder müssen auf einer vertrauensvollen Beziehungs-Basis eine klare Regelung zu Freizeit, Ausgehzeiten und Alkoholkonsum treffen. Dies hat eien starken Einfluss auf das Einstiegsalter wie auf die Auswahl der Gruppe und damit das Trinkverhalten.

Hilfe für Eltern & Jugendliche

  • www.bas-muenchen.de
  • www.telefonseelsorge.de
  • www.nummergegenkummer.de
  • www.elterntalk.net
  • www.stmas.bayern.de/familie/beratung/erziehung
  • www.kbsbayern.de

Weitere Informationen zum Thema Alkohol und Jugend

Quelle: Schule & wir Die Elternzeitschrift